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Einführung

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Lucio Fontana zählt zu den Schlüsselfiguren der Kunst des 20. Jahrhunderts. Sein Werk ist wegweisend für viele Generationen von Künstler:innen bis heute. Erstmals seit fast 30 Jahren zeigt diese Ausstellung Fontanas Schaffen in Deutschland wieder in seiner ganzen Breite. Anhand ausgewählter Arbeiten spannt sich ein Bogen von den 1930er Jahren bis zu Fontanas Todesjahr 1968, von der Zeichnung bis zur Rauminstallation.

Fontanas zentrales Thema ist der Raum. Seit 1946 bezeichnete er die Mehrzahl seiner Arbeiten als »Concetto spaziale« (Raumkonzept). Zusammen mit gleichgesinnten Künstler:innen erklärte er in einer Reihe von Manifesten die Raumkunst, den »Spazialismo«, zur Kunstform der Gegenwart. Sein Werk verstand Fontana als Angebot, den Raum mit den Mitteln der Kunst anders zu erfahren und umfassend neu zu denken. Anregen ließ er sich dazu durch die Fortschritte der modernen Wissenschaft und Technik, die er aufmerksam verfolgte. Insbesondere Astronomie und Weltraumfahrt beschäftigten ihn. Vielfach sprengte er vertraute Formen, arbeitete mit ungewöhnlichen Materialien und verschob die Grenzen der traditionellen Gattungen.

Der Untertitel der Ausstellung »Erwartung« verweist auf Fontanas bekannteste Werkgruppe: die Schnittbilder, die er mit dem vieldeutigen Begriff »Attesa« (Erwartung) benannte. Sie verkörpern besonders klar seine Faszination für den Raum, seinen Anspruch, ins Neue und Offene aufzubrechen.

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