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#336

Kopf

Schlemmer, Oskar (1888-1943) | Maler:in

01:55

Oskar Schlemmers Werk „Kopf“ zeigt ein Gesicht im Profil nach links gewandt. Das Gesicht ist aus verschiedenen Steinen und Fliesenscherben gebildet: Auf der Wange der Figur ist ein markanter roter, fast herzförmiger Stein angebracht. Die Stirn wird aus einer weißen Scherbe gebildet. Überdies sind die Nase, die Augen mit Brauen, Mund, Kinn und die Haarpartie gut auszumachen. Schlemmer spielt damit, die Fläche des Zementgusses mal freizulassen, und mal mit den Steinen und Fliesen zu füllen.

Das Werk entstand 1942 in Wuppertal, als Schlemmer im sogenannten „Wuppertaler Maltechnikum“ aktiv und in der Wuppertaler Lackfabrik von Kurt Herberts tätig war. Dort erhielt er Aufträge und erforschte die künstlerischen Möglichkeiten von Lack als neuem Gestaltungsmaterial. Herberts, ein anthroposophisch geprägter Wuppertaler Unternehmer und Kunstmäzen, führte seine Fabrik zu einer der bedeutendsten Lackproduktionsstätten Deutschlands, die auch für die Kriegsindustrie tätig war. Seine Unterstützung eröffnete Schlemmer – und anderen Künstlern wie Willi Baumeister oder Franz Krause – trotz widriger Umstände auch neue kreative Perspektiven. Sie schlossen sich zum sogenannten „Wuppertaler Maltechnikum“ zusammen.

Die Steine des Werkes wurden im schweizerischen Tessin von Carl Schlemmer, dem Bruder und Mitarbeiter des Künstlers, gesammelt und nach Wuppertal überbracht. Schlemmer verwandte als Gussform eine Fotoentwicklungsschale. Das Werk und seine Technik sind einmalig im Werk Schlemmers. In der unteren rechten Ecke befindet sich ein kreisrunder stein mit den Initialen O S. Im Ausstellungsraum tritt Schlemmers Kopf im Profil markant hervor und hebt sich durch seine Materialität und Originalität von den Bronzereliefs und Figuren ab.

Ort & Datierung
1942
Material & Technik
Fundsteine, Fliesenscherbe in Zementguß
Abmessungen
30 x 23,5 x 3,5 cm
Museum
Kunst- und Museumsverein
Inventarnummer
KMV 1962-63/3
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