Die Bildwelt des französischen Malers Jean Dubuffet entfernt sich von der Ästhetik des traditionellen Kunstbegriffs. Unter dem ironischen Titel „Verherrlichung des Erdbodens“ entwickelt Dubuffet Ende der 1950er Jahre seinem Zyklus der „Topografien“. Hierin verzichtet er völlig auf jedwede Anlehnung an eine figürliche oder gegenständliche Bildwelt. Im Mittelpunkt steht die malerische Darstellung der materiellen Erscheinung eines kleinen, von oben betrachteten Erdausschnitts. Eine dichte, mehrfarbige Textur aus Tropfen und Spritzern überzieht gleichmäßig und ohne Rücksichtnahme auf die Bildbegrenzung die gesamte Malfläche. Die Vielfalt und Komplexität des Bodens vermittelt in der malerischen Umsetzung laut Dubuffet den Eindruck einer „wimmelnden Materie, funkelnd und lebendig, die in der Lage ist, Erdboden wiederzugeben, jedoch ebenso gut alle möglichen Arten unbestimmter Oberflächenerscheinungen, sogar Milchstraßen und Nebel“ darstellen könnte.
- Ort & Datierung
- 1958
- Material & Technik
- Leinwand
- Abmessungen
- 97 x 130 cm
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Inventarnummer
- G 1367