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#325

Muscheln und Schalentiere

Ensor, James (1860-1949) | Maler:in

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In der eher introvertierten Welt der Malerei des belgischen Künstlers James Ensor (1860–1949) nahm die Gattung des Stilllebens von Beginn an einen besonderen Platz ein. In Ostende, wo Ensor lebte und arbeitete, betrieb seine Mutter einen Andenkenladen, wo es neben Masken, Spielwaren und Porzellanfiguren auch verschiedene Muscheln zu kaufen gab.

Von den zahlreichen Stillleben gehören die Wuppertaler „Muscheln und Schalentiere“ von 1889 zu den späteren Werken, bei denen er den Bildträger mit einer weißen Farbschicht überzog und anschließend mit stark verdünnten, transparenten Pastellfarben arbeitete, um den schimmernden Effekt noch zu erhöhen. Ensor entwickelte durch verschiedenste Gegenstände in seinen Werken eine Bildwelt, die sich fremd und kurios entfaltet. Die ausgebreiteten Muschel- und Schalentiere sind von schillerndem Licht umhüllt, die Umrisskonturen vibrieren und scheinen fast ein Eigenleben zu entwickeln. Im Spiel mit teils dekorativen Aspekten und teils Anspielungen an die Vanitas-Thematik in der Tradition der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts kombinierte Ensor hier große Ziermuscheln, Schnecken und einfache Miesmuscheln mit unterschiedlichen Schalentieren auf einem türkisfarbenen Tuch. Es herrscht eine Stimmung angespannter Ruhe, die sich nicht zuletzt in den kurzen, vibrierenden Pinselstrichen niederschlägt, die die Leinwand wie ein Gewebe überziehen.

Ort & Datierung
1889
Material & Technik
Leinwand
Abmessungen
44 x 70 cm
Museum
Von der Heydt Museum
Inventarnummer
G 1369
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