Das frontal dargestellte Mädchen im klassischen Brustausschnitt blickt direkt und vollkommen selbstbewusst zu den Betrachtenden. Damit wird eine Beziehung zwischen dem Mädchen und ihrem Gegenüber aufgebaut. Etwas eigentümlich wirkt ihre Handhaltung: Mit dem Zeigefinger fasst sie in den Kragen ihres rot gemusterten Oberteils, die anderen Finger sind ausgestreckt. Die Geste wird zu einem zentralen Element in der sonst sehr ruhig aufgebauten Bildkomposition. Klassisch kennen wir den Zeigegestus aus der christlichen Ikonografie, doch Paula Modersohn-Becker greift hier nicht explizit auf eine religiöse Darstellung zurück. Im Ausstellungsraum korrespondiert die Handhaltung mit der Haltung der Keramikhand von Markus Karstieß, die sich im Zentrum des Raumes befindet.
- Ort & Datierung
- 1905
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Abmessungen
- 41 x 33 cm
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Inventarnummer
- G 0691