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#316

Raumkonzept

Fontana, Lucio (1899-1968) | Künstler:in

01:22

Seit 1947 verwendete Fontana den Begriff „Concetto spaziale“ (Raumkonzept) als Obertitel für alle Werkreihen. 1958 beginnt die Serie der Schnittbilder, die er mit dem Zusatz „Attesa“ (Erwartung) oder „Attese“ versah.

Der Schnitt ist oft als brutale Geste der Zerstörung interpretiert worden, doch das Gegenteil war seine Absicht: Der Schnitt, den Fontana mit der Sensibilität eines Bildhauers durchführte, war eine Öffnung der Leinwand hin zu etwas Neuem. Er durchtrennte bewusst die unversehrte Leinwand, Jahrhunderte lang als „heilige Fläche“ respektiert und von Künstler:innen in einen illusionistischen Bildraum verwandelt, und arbeitete mit dem realen Raum davor und dahinter. Das Wuppertaler „Raumkonzept“ stammt aus dem Jahr 1968, dem Todesjahr des italienischen Künstlers.

Den Museumsbesuchenden verborgen bleiben die tagebuchartige Notizen Fontanas auf den Bildrückseiten. So trägt dieses Bild den Vermerk: „Ho preso il sole, sono venuto abbronzato“ (Ich habe mich gesonnt, bin braun geworden). Die einzelnen Werke der „Attese“-Serie werden mit der momentanen Lebenssituation des Künstlers verbunden und damit individualisiert.

Ort & Datierung
1968
Material & Technik
Leinwand
Abmessungen
82 x 65 cm
Museum
Von der Heydt Museum
Inventarnummer
G 1415
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