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#312

Schneeschmelze bei Elgersburg

Munch, Edvard (1863-1944) | Maler:in

02:08

Begleitet werden die den Raum umstrukturierenden „Dirty Corners“ von Markus Karstieß von zwei Werken von Edvard Munch aus der Sammlung des Von der Heydt-Museums: Die Landschaftsmalerei „Schneeschmelze bei Elgersburg“, 1906, und das Porträt „Mädchen mit rotkariertem Kleid und rotem Hut“ von 1902/03. Edvard Munch kommt in der Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst eine herausragende Bedeutung zu und ist Vorbild für viele Künstler*innen bis in die Gegenwart.

Die kahle, sanft geschwungene Hügellandschaft im Werk „Schneeschmelze bei Elgersburg“ entwickelt durch Fluchten der Felder und Wege eine außerordentlich starke Tiefenwirkung. Das Werk zeigt eine noch teilweise mit Schnee bedeckte Acker- und Wiesenlandschaft, die sich aus mehreren sanft geschwungenen Hügeln zusammensetzt. Einzig das links im Hintergrund zu sehende Haus mit seinem roten Dach sticht in seiner Eckigkeit aus dem homogenen Fluss der Linien heraus. Die kräftige Farbigkeit wird von den Grundfarben Rot, Blau und Gelb und deren Komplementärfarben bestimmt und zusätzlich durch Weiß gesteigert. Munch ließ sich von einer Landschaft bei Elgersburg in Thüringen zu dem Bild inspirieren. Munchs innere Wirklichkeit, seine angespannte psychische Verfassung, spiegelt sich in dieser Landschaft wider. Von November 1905 bis März 1906 lebte Munch während eines Kuraufenthalts in der beschaulichen Gemeinde, fernab seiner eigentlichen Heimat. Sie diente ihm als ruhiger Gegenpol zum pulsierenden Leben der Städte und dem schnelllebigen Umfeld seines Bekanntenkreises. Den Aufenthalt nutzte Munch, um seine zuvor in Norwegen begonnene Auseinandersetzung mit den Themen Landschaft und Natur fortzusetzen. 1908 erlitt Munch einen schweren Nervenzusammenbruch, und erst ein langer Klinikaufenthalt führte zur endgültigen Heilung.

Ort & Datierung
1906
Material & Technik
Öl auf Leinwand
Abmessungen
71 x 91 cm
Museum
Von der Heydt Museum
Inventarnummer
G 1203
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Offline