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#313

Mädchen mit rotkariertem Kleid und rotem Hut

Munch, Edvard (1863-1944) | Maler:in

01:43

Edvard Munch zählt neben Vincent van Gogh aufgrund seiner Affinität zu starken, flächigen Farben und seiner streckenweise mystischen Naturverehrung zu den wichtigsten Wegbereitenden des Expressionismus. Schon früh musste sich der Künstler mit dem Tod auseinandersetzen, als enge Familienmitglieder verstarben. Auf sich allein gestellt, entwickelte Edvard Munch eine oft melancholisch-sentimentale Bildsprache, die bis heute fasziniert und berührt.

Das Bild „Mädchen mit rotkariertem Kleid und rotem Hut“ von 1905 zeigt diese Tendenz eindrucksvoll. Der Künstler porträtierte ein junges Mädchen, jedoch stellte er keineswegs kindliche Unbeschwertheit dar. Das Mädchen schaut fast grimmig, ein kränkliches Grün akzentuiert die Stirnpartie, die leicht zornig wirkt. Sorgenvoll und ängstlich blickt uns das Kind an. Leere, schwarze Augen starren unfokussiert in Richtung der Betrachtenden und unterstreichen die schwermütige Grundstimmung. Die dominierende Farbe ist ein kräftiges Rot, das bis in den gelblichen Hintergrund ausstrahlt. Rot und Gelb, eigentlich zwei mit dem Sommer assoziierte Farbwerte, wurden hier von Munch umgedeutet, ganz so, wie auch das Motiv des Kindes eine Umdeutung erfuhr. Sowohl Kopfbedeckung als auch Oberbekleidung sind in dem starken Rotton gehalten, letztere zusätzlich mit einem strengen Karomuster, das Gitterstäben ähnelt, versehen. Der Hintergrund scheint den Kopf aufgrund eines fließenden Pinselzuges zu umspülen und trägt somit zur Isolation des Motivs bei.

Ort & Datierung
1902/03
Material & Technik
Holz (Pappel)
Abmessungen
58 x 46,4 cm
Museum
Von der Heydt Museum
Inventarnummer
G 0556
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