Das Schaudepot des Von der Heydt-Museums macht sichtbar, was sonst nur zu erahnen ist: die Vielfalt und Tiefe der Sammlung. Rund 350 Werke hängen in mobilen Registern und sind dabei unter anderem thematisch geordnet.
Für die Ausstellung wurden drei Gemälde aus der Museumssammlung ausgewählt, die von den Künstlern der historischen „Vorgartenausstellung“ stammen: Konrad Luegs „Boxkampf” von 1964, Sigmar Polkes „Graben zwischen Theorie und Praxis” von 1998 und Gerhard Richters „Scheich mit Frau” von 1966. Die Stellagen sind so arrangiert, dass sich besondere Blickachsen und Überlagerungen ergeben, eine Bildmontage im Raum. Anders als Polke, Richter und Lueg ist Manfred Kuttner im Schaudepot nicht vertreten – ein Hinweis auf seinen frühen Rückzug aus der Kunstszene zugunsten seiner Arbeit in der Werbebranche. Erst Jahrzehnte später wurde sein farbintensives Frühwerk als eigenständige künstlerische Position neu entdeckt.
In der konzentrierten Präsentation eröffnen die drei Werke nicht nur individuelle Bildwelten, sondern veranschaulichen ihren Verlauf vom Atelier über die „Vorgartenausstellung“ bis in das Von der Heydt-Museum und machen zugleich die nachhaltigen Folgen der historischen Ausstellung sichtbar.
Johanna Zander