Drei Vitrinen eröffnen mit einer assoziativen Zusammenstellung von Materialien und Objekten neue Bedeutungsräume: Die erste Vitrine beinhaltet Artefakte zur „Vorgartenausstellung“: Das Modell des Opel-Blitz-Transporters verweist auf den Transport zur Galerie Parnass, eine Minox-Kamera erinnert an Fotografien des Galeristen Rolf Jährling, der die im Garten präsentierten Werke dokumentierte, weitere Fotos verweisen auf die resultierende Ausstellung in der Galerie Parnass, den Verkauf eines Kunstwerks an das Wuppertaler Sammlerehepaar Gustav Adolf und Stella Baum und den Abtransport. Der Filmstreifen, der im Zuge der Präsentation durch Rolf Jährling entstand, findet sich vergrößert als Wandarbeit hinter den Vitrinen. Die zweite Vitrine adaptiert Sigmar Polkes „Vitrinenstück“ von 1966, das auf einem Foto in einer aktuellen Präsentation zu sehen ist. Ein Katalog der Documenta 1, eine Streichholzschachtel der ZERO-Stiftung, zwei Unterteller – einer davon mit grünen Erbsen – sowie ein Stück Leinwand in einer gepunkteten Papiertüte fordern auf, die Konstruktion von Wahrheit, Kontext und künstlerischer Autorität selbst zu hinterfragen – ganz im Geiste von Polkes ironischer Kritik. Alle Vitrinen stehen symbolisch für die Dynamiken, die an der Umwandlung von künstlerischen Fakten in Kunstgeschichte mitwirken, und führen damit auch den Mechanismus der Wert- und Sinnschöpfung von Kunst vor. In der dritten Vitrine zeigt sich das Endprodukt dieser Entwicklung. In lapidarer Weise werden vier Werkverzeichnisse der Künstler präsentiert, die jedoch zu unterschiedlichen Zeiten erschienen sind.