Auch die Künstler der 1888 gegründeten Künstlergruppe Nabis, was Propheten meint, waren Vorbilder für Vlaminck und die Fauves. Zu den Nabis gehörte neben Édouard Vuillard, Paul Sérusier und Maurice Denis auch Pierre Bonnard, dessen Gemälde hier zu sehen ist. Charakteristisch für die Kunst der Nabis ist die Überwindung der klassischen Perspektive, die Verwendung reiner Farben und die begrenzte Flächenform. Neben Paul Gauguin bewunderten die Nabis auch Cézanne.
Das Motiv des Gemäldes ist ein gedeckter Tisch mit weißer Tischdecke, an dem zwei Frauen platziert sind. Der Betrachtungsstandpunkt ist erhöht, so dass ein Gefühl der Aufsicht entsteht. Beide Figuren werden vom Bildrand angeschnitten. Die Figur links ist sitzend dargestellt, sie hat ihren Kopf in Richtung der Betrachtenden gewandt. Die rechte Figur steht gebeugt am Tisch, den Blick starr auf die weiße Fläche gerichtet. Hinter dem Tisch wirkt der dargestellte Raum sehr schmal, er wird maßgeblich von einer roten getäfelten Wand eingenommen, mit der die stehende Figur rechts am Rand eng korrespondiert. Ein Sessel in hell türkiser Farbe rutscht links fast aus dem Blickfeld. Die Betonung der Flächigkeit sowie die fehlende Bildtiefe sind typisch für die Malerei der Nabis und lassen sich auch in vielen Werken Vlamincks wiederfinden.
- Material & Technik
- Leinwand
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Ort & Datierung
- 1925
- Inventarnummer
- G 1339