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#215

Stillleben

Vlaminck, Maurice de (1876-1958) | Maler:in
Heydt, August von der (1851-1929) | Vorbesitzer:in

01:28

Das Stillleben war 1911 im Salon d’Automne neben sechs weiteren Gemälden Vlamincks ausgestellt. Abgesehen von einer Blumendarstellung war dies das einzige Stillleben. Bei den anderen fünf Werken handelte es sich um eine Landschaft, eine Hafenszene und drei Ansichten der Seine. August von der Heydt besuchte die Pariser Ausstellung und erwarb das Stillleben für das Museum, das sich seit 1911 durchgängig in der Sammlung des Hauses befindet.

Das dunkle Stillleben besteht aus vier Objekten: Eine voluminöse Schale mit unterschiedlichen Früchten, eine gläserne, schlichte Karaffe, eine hohe bräunliche Vase und eine kleine blaue Teekanne. Die blaue Teekanne taucht auch in anderen Gemälden Vlamincks auf, sie scheint zu seinem festen Repertoire gehört zu haben. Die Objekte stehen auf einem Tisch, dessen rot betonte Kante unten parallel zum Bild verläuft. Nach oben hin zieht sich die Fläche fast bis zum Rand der Leinwand, wodurch eine perspektivische Verzerrung entsteht und jegliche Tiefenräumlichkeit verstellt wird. Die Objekte sind kompakter und im Vergleich zu den Gemälden aus den Jahren zuvor auch plastischer gestaltet. Mehrere Lichtreflexe unterstreichen diesen Eindruck. Im Gegensatz dazu wirkt das weiße Tuch links im Bild jedoch eigentümlich flächig und steif. Hier hat sich der Maler nicht bemüht, einen plastischen Eindruck zu erzeugen, sondern gestaltet das Tuch in seiner Oberflächenerscheinung ähnlich wie den Tisch. 

Material & Technik
Leinwand
Museum
Von der Heydt Museum
Ort & Datierung
vor 1911
Inventarnummer
G 0255
0:00