In Bougival, einer kleinen französischen Gemeinde etwa 15 Kilometer von Paris entfernt, malten schon im 19. Jahrhundert unter anderem Claude Monet, Berthe Morisot und Alfred Sisley. Vlaminck, im nahe gelegenen Chatou ansässig, durchstreifte die Dörfer und Landschaften entlang der Seine auf der Suche nach geeigneten Motiven. Sein Weg führte ihn so auch nach Bougival, wo dieses Gemälde entstand.
Rechts wölbt sich nach links führend das Ufer der Seine ins Bild und führt den Blick zum Horizont. Einige kleine Häuser sind dort zu erkennen sowie drei kleine Boote, die links in einer Reihe liegen. Die breite Fläche der Seine ist aus vielen kurzen Pinselstrichen zusammengesetzt, die horizontal in unterschiedlichen Abstufungen von Blau, Grün und Rosa aufgesetzt sind. Die Pinselstriche am Ufer sind länger aufgetragen und verlaufen vertikal. Rot, Gelb und Ocker markieren diese Zone und bilden einen kräftigen Kontrast zu Wasser und Himmel. Die Bewegungen der Pinselstriche rhythmisieren nicht nur die gesamte Darstellung, sie bringen auch das Auge der Betrachtenden in Bewegung und regen es mit vielfältigen Farbreizen dazu an, das gesamte Bildfeld zu erkunden. In diesem Gemälde bedient sich Vlaminck vielleicht am deutlichsten der impressionistischen Malerei.
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Museum Barberini
- Ort & Datierung
- 1906
- Inventarnummer
- MB-Vla-01