Dieses aufgrund der Farbigkeit eher kühl wirkende Gemälde aus der Frühphase des Fauvismus zeigt keine für Vlaminck charakteristische Seinelandschaft, sondern ein urbanes Motiv. Eine in Blau, Rot und Weiß vereinfacht gemalte Häuserzeile steht im Hintergrund, während sich davor auf etwa zwei Dritteln des Bildes unterschiedlich bepflanzte Gemüsegärten befinden. Schwungvoll geformte, aber karge dünne Bäume ohne Laub bevölkern die Gärten und strukturieren das Gemälde vertikal. Dabei hat der Maler unterschiedliche Farben aneinandergereiht. Links am Bildrand ist eine Straße auszumachen, doch der Blick in die Tiefe wird verstellt. Eine gebückte Gestalt – vermutlich ein Gärtner – ist rechts zwischen zwei Bäumen festgehalten. Insgesamt wirkt die Darstellung sehr schwungvoll und dynamisch. Vlaminck hat hier verstärkt zu den Grundfarben Blau, Rot und Gelb gegriffen, die er mit Weiß und Schwarz durchsetzt hat. Grüne Partien bilden einen Komplementärkontrast zum leuchtenden Rot. Die Pinselstriche sind langgezogen und einzelne Flächensind gleichmäßig mit Farbe ausgefüllt, wie im Bereich der Häuser erkennbar.
1934 war das Gemälde unter dem Titel „Der Gemüsegarten“ in der Galerie des Beaux-Arts in Paris ausgestellt. Vlaminck gab seinen Werken selbst keine Titel, daher variieren diese teilweise. Das Motiv des Gartens bzw. des Gärtners taucht in Vlamincks Frühwerk mehrfach auf.
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Art Institute of Chicago
- Ort & Datierung
- ca. 1905
- Inventarnummer
- MdV_2024_13