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#204

Park in Carrières-Saint-Denis

Vlaminck, Maurice de (1876-1958) | Künstler:in

01:33

Im Salon d’Automne („Herbstsalon“) 1905, jener sagenumwobenen Ausstellung, in der die Gruppe um Matisse abwertend als „Fauves“ („Wilde“) tituliert wurde, stellte Vlaminck insgesamt fünf Gemälde aus. Sie wurden alle in einem Raum präsentiert. Eines der fünf Werke war „Park in Carrières-Saint-Denis“, das 1904 entstand und im Salon d’Automne unter dem Titel „Der Garten“ („Le jardin“) ausgestellt war. 

Die Szene wird im Vordergrund von einigen dunklen Baumstämmen eingenommen, die sich wie ein Gitter vor das Motiv dahinter legen. Das überwiegend in oranger Farbe getupfte Blattwerk säumt den Ausschnitt und wirkt fast ornamental. So wird die Oberfläche des Bildes betont, während zugleich die malerische Illusion einer Bildtiefe stark reduziert wird. Dies ist eine von vielen künstlerischen Entscheidung, die Vlamincks unkonventionelle und avantgardistische Malweise verdeutlichen und ihn in Verbindung bringen mit beispielsweise den Malern der Künstlergruppe „Nabis“. Durch die Bäume hindurch blicken wir auf ein größeres Anwesen, ein ehemaliges Schloss, mit einem englisch angelegten Garten. Eine stark stilisierte Figur in Schwarz lehnt rechts am Baumstamm, sie scheint das Anwesen zu betrachten. Vlaminck hat die Farbe in vielen kurzen Pinselstrichen aufgetragen und dabei kräftige Töne sowie viel Schwarz verwendet. Der Bezug zu van Gogh, Vlamincks großem Vorbild, wird auch in diesem Bild deutlich. Gemeinsam mit Vlaminck, Staffelei an Staffelei arbeitend, hat auch Derain dieses Schloss gemalt. Die beiden Maler hatten sich in Chatou ein Atelier geteilt.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Courtesy Christie‘s
Ort & Datierung
1904
Inventarnummer
MdV_2024_07
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