Die Reiterschlacht ist ein Thema, das Fontana immer wieder beschäftigte. Die explosive, den Raum erfüllende Energie der Figuren, von Reitern und Pferden und deren Rüstzeug vermittelt sich auch in Fontanas Keramiken. Er modellierte die Kämpfer direkt aus der Ton-Masse, ohne dass sie zu eindeutig gegenständlichen Figuren werden und sich vielmehr im Raum aufzulösen scheinen. Man kann die Keramiken einerseits als Modellskizze zur Vorbereitung einer figürlichen Szene auffassen, andererseits hat man den Eindruck, als führte eine alles erfassende Dynamik zur Auflösung der Form im Raum. Die mehrfarbige Glasur nimmt die abstrakt-gestische Malerei des Informel auf.
Werden und Vergehen, beides ist in der Keramik „Battaglia“ und ebenso in einem religiösen Motiv wie dem „Crocifisso“, dem Kruzifix, enthalten. Die Angst vor dem Tod als essenzieller Aspekt des menschlichen Daseins thematisierte Fontana hier nicht als etwas Negatives. Er arbeitete sie in bildhafte, symbolisch zu lesende Figurationen ein, die in einem dekorativen Sinne schön und zugleich zeitlos sind. In ihrer extremen Sinnlichkeit und Dynamik erinnern sie an die Kunst des Barocks, von der Fontana fasziniert war. Die Dynamisierung des Bildraums, wie es sie im Barock gegeben hatte, versuchte Fontana in der modernen Zeit und mit Blick in die Zukunft zu erneuern.
In der figürlichen Keramik hat Fontana immer wieder religiöse Themen aufgenommen, so in zwei Serien die Kreuzwegstationen und den Entwürfen für eine Tür des Mailänder Doms. Auch das Porträt der Teresita ist dekorativ schön; das Dekorative erhöht das Materielle. „Ich bin ein Bildhauer und kein Keramiker“, das war Fontana wichtig. „Ich habe niemals einen Teller auf der Töpferscheibe gedreht oder eine Vase bemalt.“