Die kräftig blaue, monochrome Leinwand ist durchzogen von vier vertikalen Schnitten. Diese „tagli“ (Schnitte) sind in ihrer Länge unterschiedlich. Es scheint, als habe Lucio Fontana mit dem linken Schnitt begonnen und sei dann mit präziser Bewegung nach rechts fortgefahren. Die Schnitte öffnen die Oberfläche und lassen einen realen Raum entstehen. Und sie lassen gleichzeitig einen imaginären Raum dahinter erahnen, der jedoch dunkel und undefinierbar bleibt.
Auf den ersten Blick unterscheiden sich diese „Schnitt-Bilder“ von Fontana wenig voneinander: Sie haben verschiedene Farben und mal mehr oder weniger lange und kurze Schnitte. Die Rückseiten geben den Werken jedoch eine individuelle Note, da Fontana hier Notizen hinterlassen hat. So steht zum Beispiel auf dem blauen Werk aus dem Kunstpalast Düsseldorf vor Ihnen:
- „Questa mattina avevo pensato di non fare niente“ (Heute Morgen hatte ich daran gedacht, nichts zu tun) –Kunstpalast Düsseldorf (68 T 31)
Und hinter dem grauen Bild rechts daneben:
- „Oggi è primavera sono felice“ (Heute ist es Frühling, ich bin glücklich) - Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (66 T 9)
- Material & Technik
- Wasserbasierte Farbe auf Leinwand, Schnitte
- Museum
- Kunstpalast, Düsseldorf
- Datierung
- 1968
- Inventarnummer
- 68 T 31