Diese als „Scultura spaziale“, also als „Räumliche Skulptur“, bezeichnete Arbeit entstand im Jahr 1947, nachdem Fontana aus Argentinien nach Mailand zurückgekehrt war. Fontana stand – wie die Gesellschaft insgesamt – nach Krieg und Zerstörung an einem Nullpunkt.
Die roh wirkenden und übereinander zu einem Bogen gefügten Bronzestücke definieren Raum. Die Skulptur schafft einerseits einen innenliegenden Raum, der Assoziationen eines Portals oder auch einer Höhle aufruft, und öffnet sich andererseits dynamisch in den umgebenden Raum. Fontana konzipierte die Skulptur in Gips und formte die Bewegungen mal grober, mal feiner aus. Der erste Eindruck des Werkes ist kompakt, aber bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass Fontana die Formen aufbricht und mit jedem einzelnen Element Raum bildet.
Die „Räumliche Skulptur“ steht an einem Wendepunkt von Fontanas Schaffen. In ihr zeigt sich erstmals, wie Fontana in seiner intensiven Auseinandersetzung mit dem Raum zu Formen zu kommen versucht, die über seine Skulpturen der zurückliegenden Jahrzehnte hinausgehen. Es beginnt die neue Raumkunst, der „Spazalismo“.
- Material & Technik
- Bronze
- Museum
- Fondazione Lucio Fontana, Mailand
- Datierung
- 1947
- Inventarnummer
- 47 SC 1