Das Kunstwerk „Cornwall-Schiefer-Kreise“ von Richard Long wurde ursprünglich für eine Ausstellung 1981 in Bordeaux geschaffen. Es besteht aus vier konzentrischen Kreisen, die auf dem Boden ausgelegt sind und aus insgesamt 74 Schiefersteinen bestehen. Um die genaue Position jedes Steins festzulegen, wurden die Steine auf der Unterseite nummeriert. Long suchte demnach, einen ganz speziellen Raumeindruck zu erzeugen.
Die Schiefersteine stammen aus dem Delabole-Steinbruch in Nord-Cornwall, einem der größten offenen Steinbrüche Großbritanniens. Richard Long wählt die Steine persönlich aus, ohne sie speziell für seine Werke zuschneiden zu lassen. Die Entscheidung für diese Steine war sowohl ästhetisch als auch praktisch motiviert: Die flachen Steine liegen stabil auf dem Boden.
Long erklärt seine Arbeitsweise folgendermaßen: „Ich mache niemals vorbereitende Zeichnungen, sie sind nicht notwendig. Ich konzipiere das Werk, gehe zum Steinbruch, wähle die Steine aus und fertige das Werk später und zum ersten Mal am Ausstellungsort an.“
Die Kreise in Longs Werk sind mehr als nur geometrische Formen. Sie sind Ausdruck seines Respekts vor der Natur und reflektieren mythische Steinkreise und Kultstätten, die seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen existieren. Die Kreise definieren nicht nur den Raum, den sie einnehmen, sondern auch den Raum dazwischen. Besonders der innerste Raum im innersten Kreis hat eine besondere Bedeutung und wird oft als Ort der Ruhe und Kontemplation empfunden.
- Material & Technik
- Schiefer
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- 1981
- Inventarnummer
- P 0341