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Aus einem breiten, flachen Standpunkt am Boden, gleichsam wie ein Stängel aus einer Wurzel heraus, entwickelt sich Lucio Fontanas Raumskulptur „Scultura spaziale“ von 1957 in die Höhe. Die wie gewachsen wirkende Bronzestele trägt auf Augenhöhe eine flache, organisch wirkende, segelartige Form, die von „buchi“ durchsetzt ist. Die ganze Raumskulptur wirkt floral. Die Bronzefläche greift in den Raum aus wie die Spitzen von Pflanzenblättern und tritt so in eine Wechselbeziehung mit dem umgebenden Ausstellungsraum. Auch die zweite, höhere Raumskulptur aus Eisen erinnert an Lebewesen. Aus dem Boden organisch wachsend, endet sie in einer mit „buchi“ perforierten Form, die an Eier von Haien erinnert.

Fontana inszenierte die Skulpturen als Gruppe in seinem Garten. So schienen die abstrakten Pflanzen-Skulpturen über die räumliche Distanz hinweg Verbindung zueinander aufzunehmen und damit sozusagen einen unsichtbaren, nur zu erahnenden Kommunikationsraum zu füllen. Die Schaffung außergewöhnlicher räumlicher Situationen und Umgebungen, die die Kunstbetrachtenden einbeziehen, ist ein Kernelement von Fontanas Kunst.