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Die in diesem Raum versammelten Werke eint die Verwendung der „buchi“, italienisch Löcher. Die Perforierung des Bildträgers war Fontanas radikaler Schritt hin zu einer neuen Dimension der Kunst. „Das Loch ist meine Erfindung, und damit basta. Nach dieser Erfindung kann ich sterben“, sagte er einmal.

Fontana sprengte damit die Grenzen der traditionellen Malerei und Bildhauerei. Ausgangspunkt der frühen „Buchi“-Werke ist die unbehandelte, weiße Leinwand oder ein weißes Papier, das auf die Leinwand aufgezogen ist. Farbe spielte bei diesen frühen Werken noch keine Rolle. Die Leinwände sind einzig durchzogen von rhythmisch platzierten Löchern, die sich mal großflächig, mal klein und fein gesetzt, mal gleichmäßig entlang der Ränder oder in dichten Clustern gruppiert zeigen.

Diese Löcher und deren Anordnung erinnern an Sternenhimmel, Sonnensysteme oder Galaxien und spiegeln Fontanas Faszination für die Raumfahrt und die Weltraumforschung wider. In seinen Manifesten beschrieb Fontana, wie er sich von der Erde und der Horizontlinie löste, um eine neue Ästhetik zu schaffen: „Die wahre Eroberung des Raumes durch den Menschen ist die Loslösung von der Erde. Eine neue Ästhetik entsteht, leuchtende Formen, die sich durch den Raum bewegen. Bewegung, Farbe, Zeit und Raum sind die Grundbegriffe der neuen Kunst.“

Mit seinen „buchi“-Werken zielte Fontana darauf, die Grenzen des Irdischen und der Materie zu überschreiten und sich gedanklich den kosmischen Raum zu erschließen. Ein bemerkenswerter Augenblick war 1952, als Fontana in einer experimentellen Fernsehsendung des italienischen Senders RAI Werke aus der Reihe der „buchi“ präsentierte. Diese Werke wurden von der Rückseite her angestrahlt, wodurch Bilder von wirbelnden Galaxien entstanden. Auch nach der Fernsehübertragung bestehen die temporären Aufnahmen als elektromagnetisches Signal fort und breiten sich bis heute räumlich aus.