1961 besuchte Fontana New York anlässlich seiner ersten Einzelausstellung in den Vereinigten Staaten. Sie bringt Fontana internationalen Ruhm und festigt seinen Status als Pionier der modernen Kunst.
Die amerikanische Metropole hinterließ einen tiefen Eindruck auf Fontana. In seiner künstlerischen Laufbahn hatte Fontana mehrfach mit Architekten zusammengearbeitet; 1921 hatte er selbst ein Diplom als Bauleiter erworben. Architektur war also durchaus sein Metier. Über seine Reise bemerkte Fontana: „New York ist schöner als Venedig! Die gläsernen Wolkenkratzer wirken wie riesige Wasserfälle, die vom Himmel herabstürzen. Nachts ist [New York] eine große Halskette aus Rubinen, Saphiren und Smaragden“. Diese Faszination für die lebendige Stadt und ihre beeindruckende Architektur – besonders die Wolkenkratzer mit ihren spiegelnden Fassaden und atemberaubenden Höhen – findet sich in dieser monumentalen Arbeit aus Kupferblech wieder.
Fontana ist bekannt für seine innovative Verwendung von Materialien. Für die Werkgruppe der „metalli“ verwendete er Kupfer-, Messing- und Aluminiumbleche, die er durchlöcherte bzw. mit einem Stemmeisen aufschlitzte und ritzte. Bei den „metalli“ der New York-Reihe verleiht er dem Material eine neue, dynamische Dimension und fängt die Energie und das pulsierende Leben der Großstadt ein. So gelingt es ihm, eine Erfahrung umzusetzen, die für ihn ebenso aufregend wie aufwühlend war. In seinen eigenen Worten:
„Wie kann ich dieses schreckliche New York malen? Plötzlich hatte ich eine Eingebung: Ich nahm ein paar glänzende Bleche und fing an, sie zu bearbeiten, indem ich sie vertikal ritzte, um den Eindruck von Wolkenkratzern zu erwecken, sie mit einer Ahle durchbohrte, sie wellenförmig machte, um einen dramatischen Himmel zu schaffen, und etwas farbiges Stanniol in ihnen reflektierte, um ein neonartiges Leuchten zu erzeugen.“
- Material & Technik
- Kupfer, Ritzung, Schnitte
- Museum
- Fondazione Lucio Fontana, Mailand
- Datierung
- 1962
- Inventarnummer
- 62 ME 18, 19, 20