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Raum 10: Konzepte von Raum und Zeit in der Sammlung

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In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden Raum und Zeit wesentliche Themen der Kunst. Dabei wandelt sich auch grundlegend die Vorstellung davon, was Kunst ist, woraus sie gemacht werden und welche Form sie annehmen kann. Lucio Fontanas künstlerische Praxis ist dafür vielfach beispielgebend.

Zwei besonders markante Positionen beziehen der Amerikaner Alexander Calder und der Brite Richard Long. Calder ist gleichaltrig mit Fontana, Long ist fast 50 Jahre jünger als sie. Wenn Long den Bezug der Skulptur zur Erde betont und roh wirkende Steine verwendet, löst Calder sie vom Boden und lässt sie schwerelos erscheinen. Longs Werk macht Raum erfahrbar, indem es sich auf dem Boden in konzentrischen Kreisen ausbreitet. Calders unter der Decke schwebendes Mobile zeigt, wie Raum durch Bewegung in der Zeit bestimmt wird.

Auch das Medium Bild nimmt neue Gestalt an. Beispielhaft zeigen das Gotthard Graubner und Erinna König, die beide Fontana künstlerisch viel verdanken. Graubner verwandelt das Bild in einen plastischen Körper und setzt damit auf neue Weise die räumlichen Energien der Farbe frei. Seine Arbeiten nennt er folgerichtig »Farbraumkörper«. König dagegen arbeitet mit gefundenen Materialien. Sie setzt beispielsweise vor eine Aluminiumplatte einen Vorhang, der in den realen Raum hineinragt. Die Aluminiumplatte ist perforiert, so dass es aussieht als, würde man in den Sternenhimmel blicken.

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