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Raum 8: Erwartung

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"Da ich an die Intelligenz des Menschen glaube, bin ich davon überzeugt, dass der Mensch der Zukunft eine ganz neue Welt haben wird."
Lucio Fontana

„Attesa“ (Erwartung): So nannte Lucio Fontana die heute bekannteste Reihe seiner Werke. Sie besteht aus Bildern, deren Oberflächen er durch einen oder mehrere Schnitte mit dem Messer durchtrennte. Bei mehrfachen Schnitten heißt es „Attese“ (Erwartungen). Hinter den Schnitten scheinen sich Räume von unbestimmbarer Tiefe zu öffnen. Die ersten „Attesa“-Bilder fertigte Fontana 1958. Mit zahlreichen Variationen, auch in der Skulptur, führte er die Serie fort bis zu seinem Tod.

Der Titel „Erwartung“ deutet auf Zukunft, auf ein Ereignis, das eintreten wird oder eintreten könnte. Er vermittelt ein Gefühl von Optimismus und Fortschrittsglauben. Zugleich schwingt etwas Nachdenkliches in ihm mit, die Vorstellung eines Jenseits. Wie Fontana selbst sagte, war der Schnitt in eine Leinwand für ihn ein „Akt des Glaubens an das Unendliche“. Wenn er sich selbst in eines seiner Schnittbilder vertiefe, fühle er sich vollkommen frei: als ein Mensch, dem Gegenwart und Zukunft offenstehen.

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