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Raum 3: Lucio Fontana und die Avantgarde in Europa

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Nach dem Studium suchte Fontana Anschluss an die aktuellen Strömungen der Kunst in Europa. Im ersten Schritt griff er zu einer rauen Formensprache, die an vorgeschichtliche Höhlenmalereien erinnert. Für diesen Ansatz steht die kleine, farbig gefasste Terrakotta „Figure nere“ aus dem Jahr 1931.

Im zweiten Schritt wandte Fontana sich der ungegenständlichen oder konkreten Kunst zu. So handeln die beiden Werke mit dem Titel „Scultura astratta“ (1934) auf denkbar einfache Weise von Linie, Fläche und Raum sowie von den Eigenschaften des Materials.

Folgerichtig trat Fontana 1935 der in Paris gegründeten Gruppe Abstraction-Création bei, der u. a. Wassily Kandinsky, Hans Arp und Friedrich Vordemberge-Gildewart angehören. Allerdings verabschiedete Fontana sich damit keineswegs von der figürlichen Darstellung. Vielmehr wird das Nebeneinander von ungegenständlichen und figürlichen Werken zu einem Kennzeichen seiner Kunst.

Italien stand in jenen Jahren unter der Herrschaft des Faschismus. Anders als die Nationalsozialisten in Deutschland bekämpfte der Faschismus die moderne Kunst nicht, sondern vereinnahmte sie für seine Ziele und Propaganda. Staatliche Programme boten Künstler:innen zahlreiche Möglichkeiten, um auszustellen oder öffentliche Aufträge auszuführen. Auch Fontana profitierte von diesen Programmen und realisierte, teils in enger Zusammenarbeit mit Architekten, Werke für die faschistische Partei und die Regierung.

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