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Biografie

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Lucio Fontana wurde 1899 in Rosario de Santa Fe, Argentinien, als Sohn eines Bildhauers geboren. 1905 zog er nach Italien, wo er eine Ausbildung an einer Baugewerkschule zum Bauleiter absolvierte, und zusätzlich eine künstlerische Ausbildung durch den Besuch einer Kunsthandwerkerschule in Mailand sowie durch seinen Vater erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er als Freiwilliger diente, kehrte er nach Argentinien zurück und eröffnete 1924 eine eigene Bildhauerwerkstatt. 1927 setzte er in Italien sein Studium der Bildhauerei an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand bei Adolfo Wildt fort. Nach erfolgreichem Abschluss an der Akademie im Jahr 1929 startete Fontana seine Karriere im faschistischen Kunstsystem Italiens, das die Künstler großzügig förderte und so für die eigene Propaganda benutzte. Er beteiligte sich an mehreren künstlerischen Projekten, die im Dienste des Faschismus und Mussolinis standen, und arbeitete dabei eng mit Architekten zusammen. Während des Zweiten Weltkriegs hielt er sich in Argentinien auf, wo 1946 das berühmte „Manifiesto Blanco“ entstand. Eine Reihe weiterer Manifeste zum sogenannten „Spazialismo“ folgte in den kommenden Jahren.

1947 kehrte er nach Italien zurück, wo er 1949 mit einer neuen Geste die Kunst revolutionierte: Er durchstach die Leinwand mit einem Stecheisen. Daraus entwickelte er die Werkserien der „buchi“ – Löcher – und ab 1958 der „tagli“ – der Schnitte. In den 1950er und 1960er Jahren nahm Fontana an bedeutenden Ausstellungen wie der Biennale in Venedig und der documenta in Kassel teil und erweiterte seine Werkreihen kontinuierlich. Zu seinen berühmtesten Arbeiten gehören seine Schnittbilder. 1968 verstarb Fontana in Comabbio, Varese.

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