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#451

Bildnis Otto Dix

Felixmüller, Conrad (Dresden, 1897- Berlin, 1977) | Maler:in
Dix, Otto (1891-1969) | Dargestellter

In das Inventarbuch des Museums wurde das Gemälde unter dem Titel „En face – Bildnis eines sitzenden Mannes“ eingetragen. Aus dem vom Künstler selbst geführten Bilderverzeichnis wissen wir, dass Conrad Felixmüller (1897–1977) seinen Malerfreund Otto Dix (1891–1969) im Januar 1920 gemalt hat. Spätestens zwei Jahre nach seiner Entstehung ist das Porträt in der Sammlung der berühmte Frankfurter Privatsammlung von Ludwig (1860–1922) und Rosy (1869–1926) Fischer gelangt. Nach dem Tod von Rosy Fischer im Jahr 1926 erbten die beiden Söhne Ernst (1896–1981) und Max (1886–1975) Fischer die Kunstsammlung zu gleichen Teilen. Das Gemälde „Bildnis Otto Dix“ wurde Ernst Fischer zugesprochen. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war er mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten von rassischer Verfolgung bedroht, er emigrierte 1934 mit seiner Familie in die USA und nahm über 250 Kunstwerke aus der Sammlung seiner Eltern mit sich. Das Gemälde „Bildnis Otto Dix“ war nach heutigem Kenntnisstand aber nicht darunter. Der letzte bekannte Nachweis des Gemäldes im Zusammenhang mit Ernst Fischer ist auf einer Liste aus dem Jahr 1931 zu finden, auf der 52 Werke aus dem Besitz von Ernst und Max Fischer verzeichnet sind; das Gemälde „Maler Dix“ ist dort mit einem „E“ (=vermutlich Ernst) kommentiert. Die nächste nachweislich bekannte Spur des Gemäldes ist schließlich der Ankauf durch das Städtische Museum Wuppertal von Kunstkabinett Hans H. Klihm in München im Jahr 1957. Es ist bislang unbekannt, ab wann Klihm das Werk in seinem Besitz hatte und von wem er es erhalten hat. Es ist auch unklar, ob er Eigentümer des Gemäldes war oder möglicherweise als Kommissionär gehandelt hat. Es haben sich nach heutigem Kenntnisstand keine Geschäftsunterlagen der Galerie Klihm erhalten. Ernst Fischer hat nach dem Zweiten Weltkrieg keine Wiedergutmachungs- oder Rückerstattungsversuche für verlorene Kunstgegenstände angemeldet. Die Überlieferungslücke zwischen 1931 und 1957 bleibt trotz umfangreicher Recherchen bestehen. Die vollständige Geschichte des Gemäldes lässt sich bislang nicht rekonstruieren und muss weiter erforscht werden.

Material & Technik
Leinwand
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
1920
Inventarnummer
G 0885
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