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Raum 8

Weimar, Köln und Düsseldorf, 1920er und 1930er Jahre

Nach dem Ersten Weltkrieg vollziehen sich in Deutschland enorme politische und gesellschaftliche Veränderungen, die sich unmittelbar auf das Schaffen der Künstlerinnen und Künstler auswirken. Dem energiegeladenen Aufbruch vor 1914 antwortet ein nüchterner Blick, der sich kritisch auf die Wirklichkeit richtet – keineswegs nur in der Metropole Berlin.

In Weimar entsteht mit dem Bauhaus, an dem u. a. Oskar Schlemmer wirkt, eine Kunstschule, an der Gestaltung als umfassende, lebensreformerische Aufgabe begriffen wird und an der man ein neues Bild des Menschen zu entwerfen versucht. In Köln formieren sich um Franz Wilhelm Seiwert, Gerd Arntz und Heinrich Hoerle die „Kölner Progressiven“, um mit einer äußerst vereinfachten Formensprache gesellschaftliche Zu- und Missstände analytisch klar ins Bild zu setzen. In Düsseldorf finden sich unter dem Dach des „Jungen Rheinlands“ so gegensätzliche Künstler wie Otto Dix mit seinem detailscharfen, ätzenden Realismus und der in Wuppertal-Barmen an der Kunstgewerbeschule ausgebildete Jankel Adler zusammen, dessen poetische, am Kubismus geschulte Darstellungen auch Fragen jüdischer Identität behandeln.

Der in Wuppertal-Elberfeld geborene und am Bauhaus von Lyonel Feininger ausgebildete Maler Carl Grossberg schließlich widmet sich statt des Menschen den kühlen Formen moderner Stadtlandschaften und Industrieanlagen.

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