Hans von Marées, 1834 in Elberfeld geboren, zählt zu den bedeutendsten Maler:innen des 19. Jahrhunderts, den das heutige Wuppertal hervorbrachte. Er lebt und arbeitet in München. Das Von der Heydt-Museum verfügt über eine umfangreiche Sammlung v. a. von frühen Werken des Künstlers, die von einer spätromantischen Haltung geprägt sind, die in München herrscht. Marées widmet sich in dieser Zeit vornehmlich militärischen Themen sowie der Porträtmalerei. Seine Geltung aber beruht auf den Bildern der 1870er und 1880er Jahre: Sie zeigen Aktfiguren, die an die Antike erinnern und zugleich jenseits aller Zeiten zu stehen scheinen – als Beschwörungen eines verlorenen Paradieses.
Marées zählt neben Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach sowie dem Bildhauer Adolf von Hildebrand zu den sogenannten „Deutschrömern“, einem Kreis von Künstlern, die nach Italien reisten und von der Kunst der italienischen Renaissance angeregt wurden. Wie Marées in seinen Aktbildern idealisieren auch Böcklin und Feuerbach die Figur. Zugleich reichern sie ihre Bilder im Sinn des Symbolismus mit tieferer Bedeutung an und öffnen sie für Mythos und Legende.