Die frühesten Sammlungsschwerpunkte des Museums waren als Gegenstücke zueinander gedacht: die niederländische bzw. flämische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts und die (vornehmlich deutsche) Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts.
In den Niederlanden des 17. Jahrhunderts entsteht der erste große Kunstmarkt der Welt. Zahllose Künstler:innen produzieren Werke aller Gattungen für eine Gesellschaft, die auf Grund des vielfach ausbeuterischen, kolonialen Überseehandels ein luxuriöses Leben führt. Dabei kommt Landschaften und Stillleben, in denen die sichtbare Welt festgelegt und der eigene Reichtum zur Schau gestellt werden kann, eine besondere Bedeutung zu.
Die Werke der deutschen Romantik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erheben die Natur zum Bedeutungsträger. Viele Landschaften laden ein zu Versenkung, wenn nicht zur Andacht und enthalten Allegorien der Vergänglichkeit oder der Ewigkeit. Andere Gemälde behandeln die Antike und feiern das Sehnsuchtsland Italien. Die Maler:innen des Realismus in der zweiten Jahrhunderthälfte hingegen versuchen, die Wirklichkeit abzubilden, ohne sie zu idealisieren, und kommen damit der Haltung der Niederländer im 17. Jahrhundert wieder näher.