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#127

Frauen auf der Straße

Kirchner, Ernst Ludwig (06.05.1880 - 15.06.1938 ) | Künstler:in

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Das Gemälde „Frauen auf der Straße“ von Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) entsteht um 1914 in Berlin als letztes von acht Straßenszenen. Die 1913 begonnene Werkreihe bildet einen Höhepunkt seines expressionistischen Schaffens am Vorabend des Ersten Weltkriegs (1914–1918). Im Oktober 1911 zog Kirchner mit den Freunden der „Brücke“-Gemeinschaft von Dresden nach Berlin. Doch seine Hoffnungen auf bessere Existenz-Bedingungen in der Metropole werden enttäuscht, und nach dem Auseinanderbrechen der „Brücke“ im Mai 1913 fühlt er sich der Einsamkeit und Not noch mehr ausgeliefert. Hinzu kommt die Reizüberflutung der Großstadt, und alles zusammen führt zu zunehmenden psychischen Belastungen.

Das großformatige Gemälde zeigt einen Mann in Begleitung von zwei Damen, dahinter weitere, skizzenhaft festgehaltene Figuren. Bei den „Frauen auf der Straße“ handelt es sich um Prostituierte. Sie blicken selbstbewusst aus dem Bild. Spitz zulaufende Formen definieren die Figuren, atmosphärisch aufgeladen wird das Werk durch die Farben Gelb, Grün und Blau.

Kirchner zog oft und gerne nachts durch die Straßen Berlins und beobachtete das bunte Treiben. Besonders die heimlichen Kontaktversuche zwischen Freiern und Prostituierten faszinierten ihn.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
um 1914
Inventarnummer
G 0681
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