„Fuchs“, oder auch „Blauschwarzer Fuchs“ genannt, ist eines der Hauptwerke von Franz Marc (1880–1916) aus der Zeit bis 1912 und vielleicht das beliebteste Gemälde aus der Sammlung des Von der Heydt-Museums.
Das Bild wird beherrscht von der geschwungenen Form eines kauernden Fuchses. Der blau- bis violettschwarze Körper des Tieres fügt sich mit den farbintensiven, blauen, roten, gelben und grünen Flächen der angedeuteten Landschaft zu einer unauflöslichen Einheit. Trotz der ganz auf die Fläche bezogenen Gestaltung ist das Wesen des Fuchses mit Präzision erfasst: Gerade in der fließenden, weichen Linienführung vermittelt sich die Geschmeidigkeit und Intelligenz des Tieres.
Der „Fuchs“ ist das Ergebnis von Marcs mehrjährigen Bemühungen um die analytische Erfassung von Tieren: „Ich empfand schon sehr früh den Menschen als ‚häßlich’, das Tier schien mir schöner, reiner.“
Seit 1907 widmet der expressionistische Maler sich fast ausschließlich der Tierdarstellung und versucht, von ihrer äußeren Gestalt zu ihrem inneren Wesen zu gelangen. Parallel dazu beschäftigt er sich mit Farbtheorien und beschreibt seine eigenen Beobachtungen: Blau interpretiert er als „das männliche Prinzip, herb und geistig“, Gelb als „die weibliche Farbe“ und Rot als „Materie, die von den beiden anderen bekämpft werde“. Die reinen Farben seiner Bilder sind demnach symbolisch aufzufassen und vermitteln eine entrückte Stimmung, in der der Fuchs zu ruhen scheint. Im Hinblick auf die Entwicklung zur autonomen und vom Gegenstand gelösten Farbigkeit ist der „Fuchs“ wegweisend für die moderne Malerei.
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- 1911
- Inventarnummer
- G 0686