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Im Jahr 1897 kommt die damals 21-jährige Paula Becker (1876–1907) nach Worpswede und schließt sich dort einer Künstlerkolonie an, die ihr späterer Mann Otto Modersohn (1865–1943) zwei Jahre zuvor gegründet hat. 1901 heiratet das Paar. In den Folgejahren reist Paula Modersohn-Becker mehrfach nach Paris und setzt sich dort intensiv mit der französischen Avantgarde auseinander.

In ihrem Werk nehmen Porträts den größten Stellenwert ein, doch die Künstlerin malt auch Landschaften und, wie in diesem Fall, Stillleben. Auf einem weiß gedeckten Tisch stehen links ein brauner Krug mit einer Blüte, eine Schale mit Orangen und rechts ein Goldfischglas mit drei Goldfischen. Am Glasfuß liegen einige Orangenschalen. Interessant ist, wie Modersohn-Becker den Krug positioniert: Der Henkel weist in Richtung der Betrachtenden, was wie ein Angebot gelesen werden kann. Gleichzeitig ist diese Position perspektivisch wohl am schwierigsten ins Bild zu setzen. Die Auseinandersetzung mit der französischen modernen Kunst wird in diesem Werk deutlich. Gleichzeitig lassen sich Elemente erkennen, die als typisch für den Expressionismus gelesen werden können, wie die grobe Malweise oder die Flächigkeit und Vereinfachung der Objekte.