Im Oktober 1908 beauftragte die Schweizer Nationalbank Ferdinand Hodler (1853–1918) mit dem Entwurf zweier neuer Banknoten. Unter dem übergeordneten Thema „Die Arbeit in der Schweiz“ soll er Entwürfe zu Motiven der Landwirtschaft in Gestalt eines „Mähers“ und eines „Holzfällers“ gestalten. Patriotisch gesinnt, nimmt Hodler den Auftrag an und erarbeitet zahlreiche Entwürfe, die die Urbarmachung des Schweizer Landes im Flachland und im Gebirge symbolisieren. Unklare Vorstellungen seitens der Auftraggeber und die mangelnde Vertrautheit Hodlers mit den Anforderungen einer staatlichen Institution führen jedoch dazu, dass er sich vom Endprodukt distanziert.
Dass vor allem das Motiv des „Holzfällers“ dennoch große Faszination auf ihn ausübt, belegen eine Vielzahl leicht variierter Fassungen und das vorliegende Gemälde. Die strenge Bildanordnung mit zwei seitlichen Vertikalen, dem horizontalen Boden und der dominierenden Diagonale in der Figur des Holzfällers wird durch die Stilisierung der Darstellung noch gesteigert. Mit dynamischen Umrisslinien hebt der Maler das kraftvolle Ausholen des Holzfällers hervor. Mit dem Ziel höchster Expressivität verzichtet Hodler rigoros auf alles dekorative Beiwerk und wählt eine betont flächenhafte Farbigkeit.
- Material & Technik
- Leinwand
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- 1908/10
- Inventarnummer
- G 0279