Mit einem Stipendium wandert der deutsche Künstler Ludwig Richter (1803–1884) im Jahr 1823 nach Rom, wo der aus Österreich stammende Joseph Anton Koch (1768–1839) großen Anteil an Richters Entwicklung als Landschaftsmaler nimmt.
In Rom malt er auch in Erinnerung an einen Reiseeindruck das vorliegende Gemälde und notierte 1830 in sein Werkverzeichnis: „Mädchen auf der Wiese. Tiroler Bild. Stiller glänzender Morgen, der sich in dem Landsee spiegelt. Blumige Wiesen. Figur und Landschaft ein Akkord.“
Das Gemälde, das sich der Spätromantik zuordnen lässt, zeigt das idyllische Beisammensein von Mutter und Kind vor einem unbewegten See. Das Kind hält einen Blumenkranz in den Händen. Am Ufer befindet sich eine kleine Gruppe aus Tieren und Hirten. Im Hintergrund ragen die Berge der Tiroler Alpen auf. Die Farbe Blau dominiert das Gemälde und vermittelt ein Gefühl von Ruhe und Harmonie – ganz so wie die friedliche Mutter-Kind-Szene. Die Komposition ist wohl gewählt: Die Linien weisen allesamt zum Zentrum und sorgen so für eine fast Bühnen-artige Inszenierung des Figurenpaars.
- Material & Technik
- Leinwand
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- um 1826
- Inventarnummer
- G 0474