In dem Werk "Anselm hic fuit" (aus dem Lateinischen "Anselm war hier") porträtiert der deutsche Künstler Anselm Kiefer (*1945) den Rhein in tiefem Türkis, Grün- und Brauntönen vor einem leuchtenden Goldhimmel. Es gehört zu einer Reihe von Werken mit dem Titel "Mein Rhein", die eine Hommage an den Fluss und die umliegenden Wälder sind.
Das Gemälde zeichnet sich durch eine kraftvolle Materialität aus, die durch die dichte Schichtung und den pastosen Auftrag der Farben, Blattgold und Ablagerungen der Elektrolyse entstand. Kiefer spielt dabei auf Themen der Transformation und der Vergänglichkeit der Zeit an. Den Werktitel hat Kiefer in seiner charakteristischen kursiven Handschrift an den oberen linken Rand des Bildes geschrieben.
Das Werk von Anselm Kiefer ist eine spektakuläre Neuerwerbung; eine Dauerleihgabe, die das Museum Eberhard Robke und seiner Renate und Eberhard Robke-Stiftung zu verdanken hat. Das monumentale Bild aus dem Jahr 2023 stammt aus Kiefers jüngster Werkgruppe, die unlängst in der Ausstellung „Mein Rhein“ in der Galerie Thaddaeus Ropac in Salzburg zu sehen war. "Grabungen in den Wildnissen der Erinnerung", beschreibt Florian Illies diese Werkreihe im Katalog.
Museumsdirektor Dr. Roland Mönig: „Wir freuen uns sehr über diesen Neuzugang! Anselm Kiefer zählt zu den weltweit bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Seine Arbeit aus der neuen Reihe der Rhein-Bilder weist sowohl autobiografische wie kulturgeschichtliche Bezüge auf und fügt sich perfekt in unsere facettenreiche Sammlung zur Malerei des 19. bis 21. Jahrhunderts.“
Eberhard Robke: „Das Werk für das Von der Heydt-Museum zu sichern war uns als Stiftung ein besonderes Anliegen. Schön, dass es nun direkt in der Ausstellung ‚Zeiten und Räume. Klassiker der Sammlung: Ruisdal bis Giacometti‘ zu sehen ist und hier einen ganz aktuellen Akzent setzt.“
- Material & Technik
- Emulsion, Öl, Acryl, Shellack, Blattgold, Sediment von Elektrolyse
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- 2015-2023
- Inventarnummer
- D 0220