Die Bildhauerin und Malerin Gerlinde Beck studierte an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart unter anderem bei Willi Baumeister und absolvierte eine Feinblechner-Lehre. 1962 stellte sie ihre Serie der „Stelen“ in der Galerie „Parnass“ in Wuppertal aus. So auch die Arbeit „Doppelstele Nr. II“, die in diesem Zusammenhang für die Museumssammlung angeschafft wurde.
In ihrer Konstruktion spielt sie mit den Grenzen des Gleichgewichts. Aufeinandergetürmte Kuben unterschiedlichen Volumens erzeugen eine Spannung, die nie stabilisiert wirkt. Mit ihren gestapelten Formen bewegt sich Beck auf der Grenze zwischen dem Figurativen und dem Gegenstandslosen. Zwar sind in ihren Stelen keine menschlichen Züge mehr erkennbar, Proportionen und Maßeinheiten entspringen jedoch der Beschäftigung mit ihrem eigenen Körper.
Becks „Doppelstele Nr. II“ tritt hier in Verbindung mit zwei expressionistischen Gemälden: Schmidt-Rottluffs „Lesende (Else Lasker-Schüler)“ und Kirchners „Frauen auf der Straße“. Beide Maler experimentieren in ihren Darstellungen mit dem Kubismus. Die kubischen Formen und die spitzen Winkel der Skulptur finden so einen Widerhall in den Gemälden.
- Material & Technik
- Eisenblech
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- 1964
- Inventarnummer
- P 0257