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#217

ohne Titel

Voth, Hannsjörg (1940-) | Künstler:in

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Hannsjörg Voth und Ingrid Amslinger lebten von Mitte der 1980er Jahre an in der Wüste Marokkos und realisierten dort mehrere künstlerische Bauprojekte, die ihnen zeitweilig auch als Wohn- und Arbeitsplatz dienten. Neben zahlreichen Zeichnungen Voths, die als Konzeptionszeichnungen zu den Projekten gehören, schenkte der in München lebende Künstler dem Museum fünf so genannte „Materialbilder“, die er ebenfalls in Marokko angefertigt hat. Die „Materialbilder“ bestehen aus Rohstoffen, die Voth zum Bau seiner Großskulpturen verwendet hat. Auf dickem Büttenpapier, draußen unter freiem Himmel, trägt der Künstler zunächst einen Klebstoff auf und lässt dann mit einem Sieb Asche, Erde, Kalk oder Lehm darauf rieseln. In die noch feuchte Masse zeichnet er anschließend mit scharfen Gegenständen. So sind dicke, krustenartige Strukturen entstanden, die sich zwischen Malerei und Plastik bewegen. Die dargestellten Figuren scheinen aus dem Reich der Mythologie beziehungsweise einer Fantasie- und Traumwelt zu kommen.

1940 geboren, hat sich Hannsjörg Voth als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Land Art in den 1970er und 80er Jahren einen Namen gemacht und beeindruckende Projekte im Außenraum realisiert. Die Fotografin Ingrid Amslinger, ebenfalls 1940 geboren, begleitete diese Großprojekte mit der Kamera und erschuf so ein fotografisches Parallelwerk, welches eine eigenständige ästhetische Qualität aufweist und zugleich untrennbar mit dem Künstler Voth verbunden ist.

Material & Technik
Mischtechnik, Asche, Kohle, Acryl auf Büttenpapier
Museum
Kunst- und Museumsverein
Datierung
1997
Inventarnummer
KMV 2021/88
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