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#253

ohne Titel

Förg, Günther (1952-2013) | Künstler:in

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Günther Förg beginnt in einer Zeit zu malen, als in der westlichen Kunstwelt für viele Kunstrezipient:innen die Kunsttheorie fast wichtiger zu sein scheint als das Werk selbst. Aus einer Antihaltung heraus begann er als Student in München Mitte der 1970er Jahre, einfachen Nesselstoff mit grauer Dispersionsfarbe anzustreichen. In den folgenden Jahren hat er alle möglichen Bildträger eingesetzt: Blei, Holz, Polyestergewebe, aber auch Leinwand. Die speziellen Bildträger machen aus dem Werk ein Objekt, ein Ding. Förg hat unterschiedliche Farbmaterialien sowie verschiedene Farbzusammenstellungen erprobt, und sich damit die Malerei von Grund auf neu, das heißt ohne kunsthistorische Vorbelastung angeeignet. Im Vordergrund stand für ihn die genussvolle Tätigkeit des Malens mit dem Pinsel einerseits, die Beobachtung, wie Farbe unabhängig von einem Motiv zum Bild wird, andererseits.

Seit etwa 1992 malt Förg sogenannte „Gitterbilder“, die Zeichnung, Komposition, Farbgebung und auch Gestik oder malerische Handschrift zusammenführen - reduziert und doch vollwertig auf eine besonders eindrucksvolle Art. Das Gitter erscheint in Ballungen, Verdichtungen oder Ausdünnungen von sich kreuzenden, schnellen Pinselstrichen. Das Bildfeld ist als Quadrat äußerlich streng definiert, innerhalb des Quadrates aber offen. Die Kreuze sind einzeln zu lesen genauso wie als eine verwobene Ganzheit. Das Wechselspiel aus Bild und Grund erzeugt einen dynamischen Ausdruck.

Material & Technik
Acryl auf Leinwand
Museum
Kunst- und Museumsverein
Datierung
2005
Inventarnummer
KMV 2024/10
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