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#249

rot-weiß

Kricke, Norbert (1922-1984) | Bildhauer:in

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Die Skulptur „rot-weiß“ ist eine der frühen Raumplastiken des deutschen Bildhauers Norbert Kricke, der 1949 begann, seine sich in den Raum entwickelnden Plastiken zu fertigen. Das filigrane Wuppertaler Werk von 1954 hat einen natürlich geformten Sockel aus einem kleinen Sandsteinfindling. Aus diesem strebt ein in Rot und Weiß gefasster Stahldraht empor, der sich im Raum ausdehnt, mehrere Knicke macht und sich biegt, um sich letztlich wieder an seinen Ausgangspunkt über dem Steinsockel zurückzuformen.

Die Linie ist ein wichtiges Element in Krickes Werk. Er sieht sie als Bewegungslinien und Energieträger, deren Impulse über die Materie hinaus in den Raum ausstrahlen. Krickes luftige Raumplastiken stehen im Kontrast zu traditionellen Plastiken aus Stein, Marmor oder Bronze, die den umgebenden Raum mit ihren geschlossenen Oberflächen ausgrenzen. Die Plastik „rot-weiss“ ist voller Dynamik. Es gibt keine Vorder- oder Rückseite, sodass die Betrachtenden aufgefordert sind, sich um die Plastik herumzubewegen, die Linienführung nachzuvollziehen und Bezugspunkte im Raum zu entdecken.

Krickes bildhauerisches Schaffen wurde stark von der informellen Kunstbewegung beeinflusst und trug dazu bei, neue Wege in der abstrakten Skulptur zu öffnen. 1922 in Düsseldorf geboren, studierte er an der Hochschule für Bildende Kunst in Berlin. Neben der Realisierung verschiedener und auch internationaler Ausstellungen und Kunstprojekte im öffentlichen Raum war Kricke ab 1964 Professor und ab 1972 Direktor der Kunstakademie Düsseldorf.

Material & Technik
Stahldraht, rot und weiß gefaßt, Sandstein
Museum
Kunst- und Museumsverein
Datierung
1954
Inventarnummer
KMV 1955-56/2
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