Der 1900 in Moskau geborene Künstler Serge Poliakoff kommt 1923 nach Paris und beginnt zu malen. Wassily Kandinsky erkennt seine künstlerischen Qualitäten und erklärt: „Für die Zukunft setze ich auf Poliakoff.“ Er gehört zum Kreis jener Künstler:innen, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer nichtfigurativen Malerei die Kunst der „École de Paris“ prägen. Nicht die Geste, sondern die Farbe ist Poliakoffs eigentliches Element. Flächendeckend entwickelt er immer neue Form- und Farbbeziehungen. Das Zentrum ist dabei sowohl Ruhepol einer Gesamtbewegung als auch Ausgangspunkt eines bewegten Bildgeschehens, das über die Bildgrenzen hinausgreift.
Die asymmetrischen Farbformen des Werkes „Komposition Rot-Grau-Blau“ von 1958 sind in ihrem Umriss voneinander abgegrenzt, ohne jedoch als isolierte Einzelfläche hervorzutreten. Hingegen entsteht der Eindruck räumlicher Staffelung, der sich durch die optische Wirkung der Farben ergibt. Durch die unregelmäßige Verfügung der widerstrebenden Farbfelder wird die Bewegung im Zentrum des Bildfeldes eingefangen. Dazu sagt Poliakoff: „Wenn ein Bild schweigsam ist, bedeutet es für mich einen künstlerischen Erfolg. Einige meiner Bilder fangen mit großem Tumult an, sie sind explosiv. Aber ich bin nicht eher zufrieden, bis ich Stille ins Bild gebracht habe.“
- Material & Technik
- Leinwand
- Museum
- Von der Heydt Museum
- Datierung
- um 1958
- Inventarnummer
- G 1100