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#209

Komposition X: Pfingsten

Morgner, Wilhelm (1891-1917) | Maler:in

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Wilhelm Morgner, aus Soest stammend und im Umkreis der Worpsweder Malschule von Georg Tappert ausgebildet, reist bereits ab 1911 häufiger nach Berlin, wo er den französischen Pointillismus, den italienischen Futurismus genauso wie Werke Vincent van Goghs und der frühen Expressionist:innen kennenlernt. Er nimmt an den Berliner Ausstellungen der Neuen Sezession und der Juryfreien teil, 1912 auch an der Sonderbund-Ausstellung in Köln. Grafische Werke von ihm erscheinen in Zeitschriften wie „Der Sturm“, „Die Aktion“ sowie im „Jahrbuch des Blauen Reiters“.

Zunächst widmet sich Morgner der Darstellung von arbeitenden Menschen. Sein Interesse an der reinen Farbe, aber auch sein theosophisch-anthroposophisches Denken führen dazu, dass seine Bilder zunehmend ornamental und intensiv farbig werden. Mit seinem unabhängigen Malstil wird er zu einem der Wegbereiter der Abstraktion. 1913 wird Morgner zum Militärdienst eingezogen und in Frankreich, Polen und Serbien eingesetzt. Mit nur 26 Jahren fällt er 1917 in der Langemarck in Flandern.

In seinem Bild Komposition X: Pfingsten dominiert nicht die figurative Form, sondern die expressive Farbsprache. Linie, Form und Farbe bestimmen als abstrakte Elemente den Bildeindruck, erzeugen die Dynamik, das Pathos, die Vehemenz des Ausdrucks. Auch wenn ein figuratives Motiv der Anlass für ein Gemälde ist, handelt es sich nicht primär um die Darstellung eines Themas, sondern um ein visuelles Ereignis.

Material & Technik
Gouache auf Pappe
Museum
Kunst- und Museumsverein
Datierung
1912
Inventarnummer
KMV 1958-59/8
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