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AIA

Baertling, Olle (1911-1981) | Maler:in

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Der schwedische Künstler Olle Bærtling studiert 1948 in Paris, wo er bei André Lhote und Fernand Léger arbeitet. Bei einem weiteren Parisaufenthalt 1950 schließt er mit Auguste Herbin Bekanntschaft und wird Mitglied der Gruppe Réalités Nouvelles.

Nach figurativen Anfängen konzentriert sich Bærtling auf farbige Flächen und schwarze Linien. Starke Dynamik und Energie erzeugt er durch Diagonalen, spitze Winkel und starke, oft dissonante Farbkontraste. Er trägt mehrere Lasurschichten auf, um die Flächen möglichst glatt zu gestalten. Kraftsteigerung, Klarifizierung und Immaterialisierung sind die Leitlinien seiner Werkentwicklung. Er arbeitet an der „offenen Form“ – der „offenen Bærtlingform“, wie er sie bezeichnet: Kompositionen drängen über die Bildfläche hinaus, die Winkelspitzen liegen außerhalb der Bildgrenzen. Farbfelder scheinen sich unabhängig der Bildgrenzen fortzusetzen, die Kanten der schwarzen Linien scheinen nach, was die Intensität der Farben steigert.

Bærtlings Ziel ist es, Kunst in die Architektur zu integrieren. Er entwirft monumentale Skulpturen und Raumgestaltungen, unter anderem 1959–60 im Auftrag der Stadt Stockholm Wandmalereien in den Hötorgshusen, den ersten Hochhäusern in Stockholm, und 1967 in einer Schule in Uppsala. Zudem experimentiert er mit Flaggen, um seine Kompositionen direkt in den Luftraum zu tragen und als „kolorierte Offene Form“ im Freien wirken zu lassen. Viele Großprojekte werden allerdings nicht realisiert.

Material & Technik
Dammar-Öl auf Leinwand
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
1955
Inventarnummer
G 1698 Ho
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