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#240

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Chia, Sandro (1946-) | Maler:in

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Sandro Chia, der in Siena lebt, studiert Malerei, Zeichnung, Freskenmalerei und Skulptur in Florenz, bevor er sich zunächst der Konzeptkunst widmet. Ab Mitte der 1970er Jahre ist die Malerei sein primäres Medium. Ähnlich wie bereits in Berlin Karl Horst Hödicke oder Georg Baselitz eine neue figurative Malerei aufleben lassen, sich damit provokativ von der als bürgerlich und verstaubt verunglimpften Abstraktion absetzen, widmen sich auch in Italien junge Maler:innen wieder eher klassischen Bildthemen. Neben Chia gehören Enzo Cucchi und Francesco Clemente zu einer Gruppe, für deren Malerei einzelne Kritiker:innen die Begriffe „Transavantgarde“ oder „Arte Cifra“ prägen.

Chia wird mit figürlich-gegenständlichen Gemälden, die traditionelle Themen in subjektiv-expressiver, oft auch poetischer Weise reflektieren, bekannt. Sein „Kartenspieler“ von 1983 zeigt die monumentale Figur eines Mannes, der mit einem Kartendeck spielt und diese scheinbar leicht und geschickt, aber voller Temperament durch die Luft fliegen und von der einen in die andere Hand gleiten lässt. Figur, Karten und Hintergrund sind in kräftigen Farbtönen gemalt und mit gestischem Pinselstrich auf die Leinwand gebracht, wobei einzelne Partien, wie der Kopf, die Hände und einzelne Karten kontrastreich und ausdrucksstark hervorgehoben werden. Durch die expressive Malweise, die scheinbar fliegenden Karten sowie die Dopplung der Augenpartie erhält das Motiv eine wuchtige Dynamik.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
1983
Inventarnummer
KIL-D 0007
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