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#247

VIII 15

Goedicke, Claus (1966-) | Künstler:in

01:34

Claus Goedicke, 1966 in Köln geboren, fotografierte Dinge, die wir aus dem täglichen Leben kennen und die uns so vertraut sind, dass wir ihnen normalerweise keine besondere Beachtung schenken. Frontal und auf unterschiedlichen Hintergründen arrangiert, bringt der Künstler Alltagsgegenstände jeglicher Art zur Erscheinung und Anschauung. Für seine fotografische Bestandsaufnahme hat Claus Goedicke, ehemaliger Meisterschüler bei Bernd und Hilla Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie, die jeweiligen Objekte aus ihrem natürlichen Kontext befreit und stellt sie nun den Betrachtenden in sachlich-klaren und zugleich rätselhaft anmutenden Einzelporträts vor. Es gibt darunter Dinge, die stellvertretend für eine Kategorie stehen könnten (Hammer für Werkzeug, Brot für Essen, zwei Ringe für die Ehe), aber auch individuelle, intime Dinge, wie das Gebiss oder der Schlüsselbund, die sich konkret auf einen bestimmten Träger oder Besitzer beziehen.

Das Werk „VIII 15“ von 2000 zeigt zwei Flaschen, eine hellgrüne, eine gelbe, die – ohne Verschlusskappen – mit etwas Abstand nebeneinander platziert sind. Es ist diese formale Vereinfachung, die Reduzierung auf die schlichte Form und monochrome Farbe der Flaschen, die den Betrachtenden das Alltagsobjekt wie neu gesehen vor Augen führt und Aufmerksamkeit für etwas generiert, was wir normalerweise kaum noch detailliert betrachten. Die Arbeit entstammt der Reihe „Stillleben“. Goedicke steht damit in direkter Traditionslinie der Moderne – das Stillleben dient als Mittel zur Untersuchung kunstimmanenter Fragen, wie dem Verhältnis von Raum und Fläche, von Form und Farbe.

Material & Technik
C-Print (Dia-Plex)
Museum
Kunst- und Museumsverein
Datierung
2000
Inventarnummer
KMV 2020/7
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