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#212

Fröhlicher Aufstieg

Kandinsky, Wassily (1866-1944) | Künstler:in

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Wassily Kandinskys Farblithografie „Fröhlicher Aufstieg“ von 1923 ist das zweite Blatt der „Meistermappe des Staatlichen Bauhauses“, die im selben Jahr von den Lehrenden des Bauhaus herausgegeben wurde: Neben Kandinsky sind Werke von László Moholy-Nagy, Lothar Schreyer, Paul Klee, Gerhard Marcks, Lyonel Feininger und Georg Muche in der Meistermappe vertreten, die in der Druckwerkstatt des Weimarer Bauhauses unter Leitung Feiningers gedruckt wurde. Mit dem Ziel, zusätzliche finanzielle Mittel für das Bauhaus zu generieren, wurde die Mappe verkauft.

Der 1866 in Moskau geborene Kandinsky ist einer der Wegbereiter der abstrakten Kunst und vor allem ihr vehementester Verfechter. In seiner Schrift „Über das Geistige in der Kunst“ von 1912 beschreibt er den Zweck, den die Kunst zu erfüllen hat, und wie Farben und Formen auf die Seele wirken, wie sie vom Gegenständlichen befreit ihr eigenes Wesen entfalten und seelische Empfindungen zum Ausdruck bringen. 1922 wird er ans Bauhaus berufen, wo er als Meister in Weimar, Dessau und auch in Berlin lehrt. In dieser Zeit entwickelt er seine abstrakte Kunst weiter, mit Fokus auf geometrische Formen und harmonische Farben. In seiner 1926 veröffentlichten Abhandlung „Punkt und Linie zu Fläche. Beitrag zur Analyse der malerischen Elemente“ erforscht er die gestalterischen Möglichkeiten abstrakter Formen theoretisch. An der Lithografie hebt Kandinsky immer wieder die Leichtigkeit der Form und Farben hervor, die auch im vorliegenden Blatt von 1923 deutlich wird. Kandinsky schafft eine harmonische Komposition aus scheinbar bewegten Formen und aufeinander Bezug nehmenden und sich ergänzenden Farben, deren Rhythmus das Bildgeschehen bestimmt.

Material & Technik
Farblithografie von 4 Steinen in Gelb, Rot, Blau und Schwarz
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
1923
Inventarnummer
KK 1954/5
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