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#205

Ohne Titel

Lergon, Daniel (1978-) | Künstler:in

01:13

Daniel Lergon, 1978 in Bonn geboren und Schüler von Lothar Baumgarten in Berlin, erschafft Bilder, die nicht Abbilder von irgendetwas sind, sondern die ermöglichen, wie er sagt, dass sich etwas abbildet. Der Stoff, der ihm dazu verhilft, besitzt eine ganz besondere Eigenschaft: er ist „retroflexiv“, das heißt er wirft Lichtstrahlen, so wie sie auftreffen, zurück. Die neonfarbenen Warnwesten im Straßenverkehr funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Auf die silbrig glänzende Stoffoberfläche arbeitet Lergon mit einem klaren Lack. Erst eine Lichtquelle macht die Fläche lebendig, weckt die Neugier der Betrachtenden, die sich hin und her bewegen, um eine Form zu identifizieren.

Amorph ist die Form, changierend und nicht eindeutig fassbar, so als sei da etwas erst im Werden begriffen, befinde sich in ständiger Veränderung, in einer Art Evolution. Die großformatige, quadratische Wuppertaler Arbeit ohne Titel ruft sofort Bilder eines Vulkans, vielleicht auch eines Atompilzes hervor, und natürlich die sinnlichen und emotionalen Assoziationen: heiß, phosphoreszierend, mächtig, bedrohlich. Bewegt man sich davor, dann entschwindet die Form. Was man sieht, ist nur ein Schein, im wahrsten Sinne des Wortes.

Material & Technik
Lack auf Retroflexgewebe
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
2009
Inventarnummer
G 1859
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