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#203

Der Brand von Rom

Mathieu, Georges (1921-2012) | Maler:in

01:16

Das monumentale Bild mit dem Titel „Der Brand von Rom“ von George Mathieu nimmt Bezug auf die flächenhafte Zerstörung Roms im Jahre 64 nach Christus. Vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs griff Mathieu diesen geschichtsträchtigen Moment auf, um die Erfahrungen des Luftkrieges aus dem Blickwinkel eines Flugzeugs durch starke Farben und einen explosionsartigen Farbauftrag erfahrbar zu machen. In diesem Sinne ist der feuerrote Hintergrund von pastosen, weißen und schwarzen Farbstreifen überlagert, die direkt von der Tube auf die Leinwand gedrückt wurden.

Mathieu zählt zu den Künstler:innen des Tachismus, dessen Bezeichnung sich vom französischen „la tache“, deutsch der Fleck, ableitet. Diese Variante informeller Malerei war in den 1950er Jahren aus dem amerikanischen abstrakten Expressionismus hervorgegangen und stellte den Akt des Malens selbst in den Vordergrund. Auch Mathieus Bilder entstanden spontan und ohne ein durchdachtes Konzept: „Ich glaube“, schrieb er, „dass die Schnelligkeit des Schöpfungsaktes eine der wichtigsten Voraussetzungen der Malerei ist.“ Allein der spontane Farbauftrag machte es ihm möglich, seine Erfahrungen zu erfassen und auszudrücken, ohne dass der Schaffensprozess durch rationale Überlegung zurückgehalten und gelenkt wurde.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
1957
Inventarnummer
G 1441
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