Tatjana Valsang studiert an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Klaus Rinke und als Meisterschülerin bei Dieter Krieg. Das Werk „Karte“ zeigt drei oder vier Wellenbänder, die sich vom oberen Bildrand aus in ganzer Breite abwärts bewegen und fast zu rollen scheinen. Ihre gleichmäßig gewölbten Bahnen aus feinen Pinselzügen sind so transparent, dass der Bilduntergrund durchscheint. Die stark verdünnte Farbe ist in zarter Lasur und mit breitem Malwerkzeug aufgetragen. Aus den fein gestuften Graunuancen schimmern einige hellrote und gelbe Spuren hervor.
Das Werk vermittelt den Betrachtenden einen Eindruck von sanfter Bewegung. Die Farbflüsse verlaufen in alle Richtungen über die Leinwand. Hieran lässt sich erkennen, dass es beim Malprozess kein eindeutiges Oben und Unten gab, sondern das Fließgeschehen der flüssigen Farbe von allen Seiten her gelenkt worden ist. In den zarten Verläufen sind einzelne Farbpartikel erkennbar.
Der Titel „Karte“ weist weder über das Bild hinaus noch ist er darauf ausgerichtet, Gegenstandsassoziationen auszulösen. Es ist, was es ist: Ein autonomes Bildgeschehen.
Das im selben Jahr 2011 entstandene großformatige Werk „Transit“, orange und grau, das sich an der rechten Wand befindet, weist einige Gemeinsamkeiten, zugleich aber eindeutige Unterschiede auf. Beide Werke sind Hochformate in Acryl auf Leinwand. Beide sind ungegenständlich und auf zwei Bildebenen angelegt. Auch bei „Transit“ ist der Farbauftrag nass und lasierend, die Bearbeitung der Leinwand ist von verschiedenen Seiten gleichermaßen erfolgt. Aber das Werk besitzt eine stärkere Dynamik, wie auch der Titel andeutet: Über dem hellen, statischen Bildgrund liegt eine Ebene des Übergangs und der Bewegung.
Tatjana Valsang lebt und arbeitet in Wuppertal.
- Material & Technik
- Acryl auf Leinwand
- Museum
- Kunst- und Museumsverein
- Datierung
- 2011
- Inventarnummer
- KMV 2013/41