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#232

Weltall mit Himmelskörpern

Ozenfant, Amédée (1886-1966) | Maler:in
Heydt, Eduard von der (1882-1964) | Vorbesitzer:in

01:45

„Weltall mit Himmelskörpern“ heißt der Titel des Gemäldes des französischen Künstlers Amédée Ozenfant, das er 1927 in Tempera auf Papier über Pappe schuf. In der linken unteren Bildecke befindet sich die strahlende Sonne, die zudem fast ornamental glühend rote Masse in den Weltraum schleudert. Rechts ist ein Komet zu sehen, der einen Schweif kreisförmig hinter sich herzieht. Die Milchstraße, umsäumt von kleinen gelben, blauen und roten Sternen, zerteilt das hochformatige Bild in der Mitte. Oberhalb befindet sich die von der Sonne teilweise beschienene Erde. Unterhalb sind zwei weitere Planeten zu sehen, bei denen es sich möglicherweise um den großen orange, braun und weißen Jupiter und um den dunkelblauen Neptun oder Uranus mit Planetenring handelt. Die Sicheln zweier ebenfalls nur teilweise von der Sonne beleuchteten Monde sind am oberen Bildrand, um die Erde herum, platziert.

Die Darstellung des Weltalls wirkt räumlich klar und strukturiert und auf die Geometrie der astronomischen Gegenstände reduziert. Das Gemälde folgt einer rationalen bildnerischen Ordnung, wie sie für die 1918 von Ozenfant gemeinsam mit dem Architekten Le Corbusier geschaffene Stilrichtung des Purismus typisch ist. Ozenfant hat den Kubismus der Pariser Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfolgt und studiert. Basierend darauf veröffentlichen Le Corbusier und er 1918 die Schrift „Après le cubisme“: Demzufolge ist es das Ziel des Purismus, die vielfältigen und teils chaotischen Formen der realen Welt rational, prägnant und klar künstlerisch darzustellen und zu konzentrieren. Die Bildwirkung schwankt zwischen kühler Prägnanz und einladender formaler Einfachheit.

Material & Technik
Tempera/Papier/Pappe auf Sperrholz
Museum
Von der Heydt Museum
Datierung
1927 (?)
Inventarnummer
G 1346
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